Im Laufe der letzten Jahrhunderte, bis circa vor 150 Jahren, tat sich nicht viel auf dem Feuerwehrsektor. |
Im Gegenteil: organisierte Feuerwehr gab es nicht und bei Bränden verließ man sich auf die |
Nachbarschaftshilfe. |
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Erst wiederholt auftretende Feuersbrünste und Stadtbrände führten zu ersten baulichen Vorschriften, |
wie sie heute Gang und Gäbe sind. Zudem kam es zu einem gesetzlichen Erlass der |
Stadtverantwortlichen, dass jeder Haushalt einen handlichen, leichten Ledereimer griffbereit haben |
musste, um im Brandfall schnelle Hilfe - mittels Eimerketten - leisten zu können. Seit diesem Erlass aus |
dem15. Jahrhundert , nahm die Entwicklung des Feuerwehrwesens, sowohl im privaten, als auch im |
öffentlichen Sektor, einen raschen Verlauf. |
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Dies zeigte sich noch im selben Jahrhundert, als in Nürnberg die ersten Handfeuerspritzen aufkamen und von |
dort nach ganz Europa exportiert wurden. Ein entscheidender Höhepunkt des Löschwesens war die |
Entwicklung der Dampfspritze im Jahre 1902, die durch die Erfindung der Dampfmaschine erst ermöglicht |
wurde. Nur wenige Jahre später wurde durch das erste Feuerwehrkraftfahrzeug ein weiterer Meilenstein in |
der Feuerwehrgeschichte gesetzt, da dies ein Mehr an Schnelligkeit und ein Weniger an Muskelkraft |
bedeutete. So wurden auch auf dem Feuerwehrsektor, die lange Zeit geschätzten Pferde durch den Motor |
verdrängt. Jedoch gänzlich vernachlässigt wurde lange Zeit die Ausbildung von organisierten |
Löschmannschaften. |
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Erst im Jahre 1847 entstanden die ersten Freiwilligen Feuerwehren in Deutschland, die durch Übungen und |
verschiedene Einsatztaktiken erstmals versuchten dem Feuer organisiert zu Leibe zu rücken, und dies mit |
sehr großen Erfolgen. |
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Diese guten Erfahrungen im Bereich der Freiwilligen Wehren führte nur ein Jahrzehnt später zur Bildung der |
ersten Berufsfeuerwehren, wie sie es in weiterentwickelter Form auch heute noch gibt. |
Unsere Freiwillige Feuerwehr Sinzing wurde im Jahre 1874 zum Leben erweckt. Die erste Feuerwehrspritze, |
die noch von Pferden gezogen wurde, wurde 1935 angeschafft. Eine Organisationstafel zeigte an, welcher |
Bürger zu welchem Zeitpunkt seine Pferde zur Verfügung stellen musste, um der Wehr das Ausrücken zu |
ermöglichen. |
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Im Jahre 1954 bekamen wir einen Tragkraftspritzenanhänger, mit dem wir bis 1971 im Dorfbereich dem |
Feuer zu Leibe rückten. |
Ein Rettungskahn wurde 1976 bereitgestellt, um auch bedingt auf unseren umliegenden Flüssen mobil helfen |
zu können. |
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Erst die Anschaffung eines LF 8 (Löschgruppenfahrzeug) verhalf auch uns in Sinzing zu einer besseren |
Ausrüstung und garantierte eine schnellere Einsatzbereitschaft. |
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1979 konnte man die Ausrückzeit erneut beträchtlich senken, da durch die Installation der ersten |
Funkausrüstung in Sinzing, die Alarmierung beschleunigt wurde. Über Funk erhalten wir seitdem, direkt von |
der Einsatzzentrale der Berufsfeuerwehr Regensburg, unseren Auftrag. Somit müssen wir nicht mehr über |
Telefon nachfragen, wie es früher üblich war. |
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Um Brände gezielter bekämpfen zu können, wurde 1984 durch die Gemeinde der schwere Atemschutz |
beschafft. Diese Geräte ermöglichen der Feuerwehr den sogenannten Innenangriff, um in stark verrauchten |
Gebäuden gezielte Brandbekämpfung durchführen zu können. Dadurch konnten auch die |
Löschwasserschäden stark verringert werden. |
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Auch die Anschaffung eines Motorbootes (1985) hilft der FFW auf dem Wasser präsent zu sein. Jetzt konnte |
auch schnelle Hilfe auf den Flüssen gewährleistet werden. |
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Ein weiterer Höhepunkt in der Geschichte der Feuerwehr Sinzing war die Anschaffung eines |
Tanklöschfahrzeuges und die Fertigstellung der Fahrzeughalle im Jahre 1990. Mit dem Tanklöschfahrzeug, |
das mit einem 2500 Liter Wassertank ausgestattet ist, war es möglich Flächenbrände und Pkw-Brände |
außerhalb von Ortschaften abzulöschen, wo keine Löschwasserversorgung vorhanden ist. |
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Die Schlagkraft der Feuerwehr wurde durch die Spende eines Hilfeleitungssatzes der Sparkasse weiter |
erhöht. So kann die Feuerwehr nun auch bei Verkehrsunfällen, mittels Rettungsspreizer- und schneidgerät, |
eingeklemmten, verletzten Personen gezielt helfen. Leider muss dieses Gerät auch des öfteren bei der |
Bergung von Toten eingesetzt werden. |
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1991 bekam unsere Wehr 18 Funkmeldeempfänger. Diese ermöglichten es, die Feuerwehr still zu |
alarmieren. Dies hat auch Vor- und Nachteile für uns. Zu den Vorteilen zählt, dass man sich durch die |
Funkmeldung bereits auf die Einsatzsituation einstellen kann. Nachteilig ist, dass bei Ölspuren oder sonstigen |
aufwendigen Arbeiten die Floriansjünger mit Abwesenheit glänzen. |
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Die nächsten Ziele der Freiwilligen Feuerwehr Sinzing waren der Weiterbau des Gerätehauses und die |
Ersatzbeschaffung für unser altes LF 8. Diese gelang uns 1997 im März. Wir erhielten ein LF 8/6, |
Fahrgestell Mercedes Benz 814 F mit einem Aufbau von der Firma Ziegler. |
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Im Juni 1999 wurden die Ortschaften Kleinprüfening und Sinzing von einem Jahrhunderthochwasser |
heimgesucht. Die beiden Feuerwehren waren über eine Woche ununterbrochen im Einsatz. Auch das 125 |
Jährige Vereinsjubiläum stand nach dem Hochwasser noch an. Das Fest war ein weiterer Meilenstein in der |
Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Sinzing. Wir erhielten großen Zuspruch aus der Bevölkerung, der uns |
für die Zukunft den Rücken stärken sollte. |
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Im Juni 2000 war es endlich so weit. Die ewige Baustelle des Gerätehauses war vollendet. Mit einem |
Festgottesdienst und der anschließenden Weihe mit Schlüsselübergabe, konnte unser Haus bezogen |
werden. Danach fand ein gemütliches Beisammensein mit der Bevölkerung statt, die auch die Möglichkeit |
bekommen sollte unser neues Feuerwehrgerätehaus zu besichtigen. |
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Seitdem gilt es, unser Haus so gemütlich und zweckmäßig einzurichten und zu gestalten, sowie zu pflegen, |
damit man sich nach einem schweren Einsatz auf das „Heimkommen“ freuen kann. |